Freitag, 19. April 2024
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Baufreigabe für das BER-Fluggastterminal

Fluggastterminal BER: „Magic Carpet“

Das wohl längste bauaufsichtliche Prüfungsverfahren der Baugeschichte ist erfolgreich beendet worden: die Inbetriebnahme des Flughafens BER in Schönefeld ist nach 14 Jahren Bauzeit bauordnungsbehördlich gesichert.

Die untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald bestätigt nach Abschluss der Bauarbeiten die Fertigstellung des Fluggastterminals (Terminal 1) am BER. Nach vielen Monaten und hunderten Einzelprüfungen durch die Fachbehörde steht einer Nutzung als Flugastterminal mit der geplanten Inbetriebnahme des Flughafens BER in Schönefeld am 31. Oktober 2020 bauordnungsseitig nichts mehr im Wege.

Die erteilte Nutzungsfreigabe ist ein Meilenstein für die Eröffnung des BER. „Es freut mich sehr, dass die Großbaustelle ‚Fluggastterminal‘ nach den jahrelangen Bauarbeiten endlich zu einem Abschluss gebracht wird und die bautechnischen Nachweise für eine betriebssichere Nutzung vorliegen“, sagte die zuständige Bauordnungsbeigeordnete Heike Zettwitz des Landkreis Dahme-Spreewald.

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat die Großbaustelle erfolgreich bis zur Baufreigabe geführt, und das Bauchaos die komplexe Gebäudetechnik in den Griff bekommen. Er sieht die Nutzungsfreigabe des Terminalgebäude 1 als einen der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer verlässlichen Inbetriebnahme des BER. „Bis zur endgültigen Freigabe durch die Baubehörde war es ein langer, schwieriger Weg. Die harte Arbeit der letzten drei Jahre war am Ende erfolgreich. Ich möchte allen danken, die den BER nicht aufgegeben haben und mit hohem persönlichen Engagement und großem Beharrungsvermögen das Fluggastterminal Stück für Stück zu einem sicheren Gebäude gemacht haben. Die Eröffnung des BER kann in diesen Zeiten ein Signal dafür werden, dass es in der Hauptstadtregion wieder aufwärts geht und die Wirtschaft wieder auf die Füße kommt“, sagte der FBB-Geschäftsführer.

ORAT-Programm startet

Die Betreibergesellschaft FBB steigt nun in die Vorbereitungen der Betriebsablauftests (ORAT-Programm) ein, die parallel zu einigen noch laufenden Restbauarbeiten durchgeführt werden. ORAT steht für „Operational Readiness und Airport Transfer“ und meint ein international etabliertes Standardverfahren zur teilweisen Erprobung der praktischen Abläufe vor der Inbetriebnahme von neuen Flughäfen.

Für die Mieter im Fluggastterminal werden noch Innenausbauten für Geschäfte, Restaurants sowie eine Lounge in den nächsten Monaten vorgenommen. Auch eine Beseitigung kleinerer baulicher Mängel wird noch.

Luftfahrtrechtliche Genehmigung wird noch geprüft

Für die Eröffnung des Schönefelder Flughafens BER sind noch luftfahrtrechtliche Genehmigungen erforderlich. Diese werden von der Gemeinsamen Oberen Luftfahrbehörde Berlin-Brandenburg (LuBB) geprüft und rechtzeitig bis zum geplanten Eröffnungstermin erteilt.

FBB mit finanzieller Problemlage

Die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft (FBB) bekommt in der Coronakrise bis zu 300 Millionen Euro von ihren Eigentümern, dem Bund und den beiden Ländern. Mit der Eigenkapitalerhöhung soll dem Einbruch der Passagierzahlen in Folge der Corona-Krise finanziell bewältigt werden.
Mit der geplanten Inbetriebnahme im Oktober entsteht absehbar neuer Finanzbedarf, um den Betrieb bis zum Jahr 2023 abzusichern. Der BER wird daher mit einer finanziellen Problemlage starten, und in den Anfangsjahren Verluste einfahren.