GLOSSE | Von Michael Springer
48 Stunden von Neukölln sind ein populäres Format. Leider eignet es sich nur für publizistische „PR-Ankündigungen,“ und für „User generated Content“ mit Links und Posts. Und für hyperschnelle außerirdische Besucher (he/she/her) mit „Warp-Antrieb“ — neuerdings besser noch „Sporen-Antrieb“
Für Lokaljournalismus ist es einfach viel zu fix: wie soll man 200 Kunstinstallationen in Neukölln beschreiben, wenn nur rund 14,4 Minuten je Künstler zur Verfügung stehen? — Wie sollen in Minuten, Sekunden nur, Besuch, Rundgang und Wirkung des Kunstwerks, künstlerische Position, Biographie und Intentionen „gesichtet“ und in publizistische Worte verwandelt werden? — Lokaljournalismus muss daher auswählen, fokussieren, Einzelwerke betrachten. — Aber das wäre fürchterlich ungerecht gegenüber den nicht gesichteten Künstlerinnen und Künstlern!
Ws tun, wenn die PR-Agentur nur noch Social Media im Blick hat?
Immer geht es um mehr Sichtbarkeit, gesehen werden in der Stadt! — „Ungesehene Kunst ist“ wie unsichtbare Öffentlichkeit! — Paradoxerweise entschwindet Kunst, je mehr Apps und SocialMedia genutzt werden.
Was also tun? — Was wäre, wenn es keine Log-Ins mehr gäbe?
Wie wäre es einmal mit Rechnen: daas Jahr hat 365 * 24 Stunden, das sind 8760 Stunden. Minus 48 Stunden Neukölln!
Es verbleiben also mindestens 8.712 Stunden sichtbare Kunst, Kunstszene, Kunstkritik und Kunstaktionen in der digitalen Bezirkszeitung, die durch eigene Beiträge und verlinkte Ereignisse und Medienformate sichtbar gemacht werden können!
Ganz ohne Log-in für Leserinnen und Leser! Ganz ohne Abo-Paywalls!
Leitbild ist die „Offene redaktionelle Gesellschaft“: „Alle“ dürfen publizieren und öffentlich sichtbar werden! — Auch mit eigenen Sites, die offen verlinkt und konnektiert werden!
Zielvision und Kulturmodell – bitte festhalten, sind die UNESCO SmartCities und SmartCities of Media & Arts!
„Kreative und faire, unabhängig menschengemachte Ökonomien – neben unvermeidlichen den Datenökomomien!“ — Freiheit, Kunstfreiheit, wirtschaftliche Entfaltungsfreiheit sind eigebaut!
Aus „digitaler Bezirkszeitung“ wird „Citizenship Media“ — das „Wie“ wird als „Public Open Innovation“ kollaborativ entwickelt. Interkultur und Mehrsprachigkeit — keine Probleme!
Mehr Informationen: info@neukoelln-nachrichten.de