Der Untertitel „Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Zusammenhalt“ zeigt eine große persönliche Ambition. Sahra Wagenknecht unternimmt deshalb Reparaturversuche, und analysiert in vielen Aspekten und Details die Zustände und Zwänge, in denen heute die Gesellschaft verfangen ist.
Mit der Kritk an der „Lifestyle-Linken“ wagt sie den großen und treffenden Affront gegen Identitätspolitik und neue Moralisten in der Politik.
Wagenknecht arbeitet dabei auch die Gegensätze zwischen Arbeiterschaft und den neuen Aufsteigern heraus, die heute Politik dominieren.
Sahra Wagenknecht sagt selbst dazu: „Zum linken Selbstverständnis gehörte es immer, sich vor allem für die einzusetzen, die es schwer haben und denen die Gesellschaft höhere Bildung, Wohlstand und Aufstiegsmöglichkeiten verwehrt. Der Linksliberalismus dagegen hat seine soziale Basis in der gutsituierten akademischen Mittelschicht der Großstädte. Er vertritt die Privilegierten, und zwar sozial, ökonomisch und kulturell. Dadurch haben die linken Parteien sich ihrer einstigen Wählerschaft entfremdet, sie haben die Grünen auf geradezu unterwürfige Weise als intellektuelle und politische Avantgarde akzeptiert und die AfD zur führenden „Arbeiterpartei“ gemacht. Ich möchte diese Entwicklung stoppen und umkehren.“
Sahra Wagenknecht identifiziert einen „Linksilliberalismus“ und kritisiert die inneren Mauern der offenen Gesellschaft, die längst eine gespaltene Gesellschaft ist.
Das Buch liest sich leichgängig und verständlich, und nimmt die Leser mit auf eine Tour durch die wichtigsten Krisenthemen der Zeit.
Im zweiten Teil entwirft die Autorin ihr Programm, wie die Gesellschaft wieder über Gemeinsinn und Miteinander zusammenfinden kann. So versteht sie ihr Buch als eine Alternative zu einem Linksliberalismus, der sich progressiv wähnt, aber die Gesellschaft weiter spaltet, weil er sich nur für das eigene Milieu interessiert und Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft ignoriert. Dabei bleibt sie aber seltsam unkonkret, und vernachlässigt ökonomische Grundfragen und die ökologischen Krisen der Welt. Immerhin: ein Programm wird entworfen, mit dem sie linke Politik und Gemeinsinn wieder mehrheitsfähig machen will.
Über die Autorin
Sahra Wagenknecht, geboren 1969 in Jena, ist Politikerin der Linkspartei, zu deren Parteivorstand sie gehört. Sie war Mitglied des Europaparlaments und ist seit 2009 Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Sie ist promovierte Volkswirtin, Publizistin und Politikerin. Von 2010 bis 2014 war sie Stellvertretende Parteivorsitzende, von 2015 bis bis 2019 Vorsitzende der Linksfraktion. Sie betreibt einen eigenen Youtube-Kanal, auf dem sie wöchentlich aktuelle Themen kommentiert und schreibt regelmäßig eine »Focus«-Kolumne. Bei Campus sind ihre Dissertation The Limits of Choice und ihre Bücher Freiheit statt Kapitalismus (2012) und Reichtum ohne Gier (2016/2018) erschienen.
Literaturhinweis:
Sahra Wagenknecht:
DIE SELBST-GERECHTEN
Mein Gegenprogramm –
für Gemeinsinn und Zusammenhalt
Campus Verlag
Hardcover gebunden, 345 Seiten
Erscheinungstermin: 14.04.2021
ISBN 9783593513904
24,95 €
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Campus live – Wagenknecht trifft Kühnert
20.05.2021 | 18:00 Uhr Live auf YouTube (ohne Anmeldung)
Bestsellerautorin Sahra Wagenknecht spricht mit Kevin Kühnert von der SPD über ihr neues Buch »Die Selbstgerechten«.
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