Dienstag, 03. Dezember 2024
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Berliner Verwaltung & Lokalpresse mit KI

Authormind & AI-System

Von Michael Springer

„Ohne KI wird vieles nicht mehr funktionieren, weder in der wirtschaftlichen Entwicklung noch in der Berliner Verwaltung,“ das sagte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) in der letzten Woche auf dem KI-Forum der IHK-Berlin. — „Ich brauche KI auch in der Berliner Verwaltung“, erklärte Wegner und rief dazu auf, „mutig“ zu sein. „Wir dürfen nicht immer gleich sagen, das haben wir noch nie so gemacht“, forderte Wegner mit Blick auf die in Behörden mitunter ausbaufähige Innovationsbereitschaft.

Aus freien Stücken ist Wegner aber ganz offenbar nicht auf diese Sätze gekommen, denn die rund 86.000 landeseigenen Personalcomputer laufen unter dem Betriebssystem WINDOWS, in unterschiedlichen Jahresversionen. Auf den neuesten Systemen mit WINDOWS 10 und 11 drängt der Windows Copilot auf alle Bildschirmmenüs, und bietet seine Dienste an, zum Auffinden von Informationen, Arbeitsfunktionen in Tasks und Assistenzfunktionen an. Microsoft setzt dabei auf das das große KI-Sprachmodell GPT-4 von OpenAI mit Microsoft Graph.
Wegner lässt dabei mit der zuständigen Senatskanzlei gemeinsam mit dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin prüfen, wo KI die Verwaltung „besser und schlagkräftiger“ machen kann.

Erste Warnungen gibt es übrigens schon: seit einem Jahr liefert Microsoft fehlerhafte Updates aus, ältere PC´s werden auch zum Teil nicht mehr unterstützt, oder es gibt keine weiteren Treiberupdates mehr.

Eine neue Ära beginnt: Gehirne bekommen einen Copiloten!

Etwas grundlegend Neues kommt in Gang: das Leitbild des gebildeten und mündigen Bürgers wird in das neue Leitbild des digital-medial gebildeten und KI-assistierten mündigen Bürger transformiert!
Der Angestellte im öffentlichen Dienst und der Journalist im Lokalpressemedium setzen sich dabei völlig neuen und sehr spannenden neuen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten aus.

Für Mitarbeitende der Verwaltung ergeben sich vor allen neue Möglichkeiten zur Objektivierung von Bedenken und Entscheidungen. Die bisher auf SUCHEN mit Google fokussierte Aufmerksamkeit kann nun auch in ABFRAGE und CHATDIALOG Informationen ergründen.
Chat GPT-4 von OpenAI nutzt offen verfügbare Datenquellen für sein KI-Training. OpenData und alle Daten auf berlin.de werden daher auch von OpenAI verarbeitet.

Mit der Nutzung des Copiloten und einem Cloud-Abo von Microsoft Office-365 wird der User quasi von Microsoft adoptiert. Große Teile der Berliner Verwaltung werden dabei künftig Microsoft eine Art „Nießbrauch“ der während der Arbeitszeit erzeugten neuen Daten einräumen.

Mit den neuen Richtlinien der Senatskanzlei für die Nutzung des Copiloten ist nun eine Neuerung ganz einfach übernommen und akzeptiert worden, die tief in Menschenrechte, Informationsfreiheit, Datenschutz und Persönlichkeitsrechte eingreift. Abwägungen und Ermessensentscheidungen können dabei objektiviert werden, wie es scheint.
Lokaljournalisten, die sich mit dem Copiloten befassen, werden damit richtig wirksam und investigativ erfolgreich, wenn die richtige Abfragestrategie gefunden ist!
Die Axelspringer SE hat dies als Verlagsgruppe übrigens schon lange erkannt, und fördert OpenAI mit hohen Aufwand. So werden auch ChatGPT-Abfragen häufiger mit Verweisen und Quellen von BILD und Welt beantwortet.
Auch die Inhalte der 12 Berliner Lokalzeitungen sind OpenData, und werden zum Training von diversen KI-Systemen genutzt. Presseöffentliche Fakten und Richtigstellungen finden sich dadurch auch bald in den schlauen Antworten des Windows Copiloten. Der Lokaljournalist wird damit in der Lage sein, auch Fehler und Fehlentwicklungen zu korrigieren. Kommentare und Fakten können Zukunft neu bestimmen.

Microsoft hat mit dem Copiloten auch quasi einen Übernahme-Coup gelandet, der ganz ohne „Digitaldebatte“ im Parlament von statten geht! Berlin wird zu einer digitalen OpenAI-Provinz!

Der Clou: digitale Lokalpresse wird zukunftsentscheidend! Denn Berlin kann bald auch ganz allein von Bürgern, kulturellen Akteuren und Urhebern, Wirtschaft und KI-Systemen selbst steuernd regiert werden!
Übrigens: heute wurde der Google Gemini Chatbot freigeschaltet – das wird noch ein ganz neues Thema!


Redaktioneller Hinweis:
Dieser Beitrag ist als Thread angelegt, der mehrere Updates erfährt! Nächstes Update: 22.11.2024

Lokalpresse mit klarem Kopf und künstlichen Agenten

Update: Zukunftsfragen für die Stadtgesellschaft müssen beantwortet werden: Wie wird Lokalpresse künftig funktionieren? — Wie wahrt der unabhängige und dauerbeobachtende Lokaljournalist künftig seine Neutralität und Objektivität? — Wie wird mit der ungeheuren Nachrichtendichte und engen Newsfolgen umgegangen? ← Und welche Anforderungen sind an KI-Systeme und Suchmaschinen mit KI-Unterstützung zu stellen?
Nach eingehenden Analysen und Tests werden in der Redaktion organisatorische und technische Vorkehrungen getroffen, um die „journalistische Urproduktion“ des Lokaljournalisten in ihren gesellschaftlichen Kernfunktionen zu stärken und finanziell abzusichern.
Beobachtung, individuelles Wissen und Erfahrungen, Recherche vor Ort und intrinsische Denkarbeit des Lokaljournalisten können nicht auf KI-Systeme verlagert werden. Die Wahrnehmung des Redakteurs am PC-Bildschirm muss künftig zudem gegen störende und automatisch eingespielte News und Werbung abgeschirmt werden. Browser müssen daher in ihren Grundeinstellungen eine Nachrichtenneutralittät am Arbeitsplatz absichern. So kann der Autor und Journalist (w/d/m) ungestört denken und schreiben, und Redaktions- und Arbeitsprozesse in sogenannten „Tasks“ organisieren und delegieren.
Der intrinsisch und intuitiv vom menschlichen Autor gesteuerte und entwickelte Schreibprozess erfordert auch einen ungestörten, konzentrierten und fokussierten Denkzustand.

In der laufenden Einführungsphase von KI-Systemen muss getestet und gelernt werden, das kostet mehr Zeit, als es lohnt. Erst wenn es gelingt, hilfreiche Kernprozesse zu identifizieren, lohnt die Automatisierung mittels KI-Systemen. ChatGPT, Google Gemini und Windows Copilot sind aber noch mit vielen Usability-Problemen belastet. So gibt es gravierende Fehler und vor allem immer erheblichen Datenmehraufwand.

Die Testphase von KI-Systemen ist dabei auch immer eine Art „Chaosphase“, die nur mit großer psychischer Energie zu bewältigen ist. Bis der Autor zur Essenz der Information vordringt, und effektiv publizieren kann. Die Fehler von ChatGPT haben es dabei in sich, denn das Trainingsmaterial OpenData ist selbst eine Fehlerquelle, selbst dann, wenn alle Informationen richtig sind.

Dazu ein geografisches Beispiel: der Lietzensee in Charlottenburg ist weithin bekannt. Auf Luftbildern sieht er aus wie zwei Seen, die durch die Kantstraße getrennt sind. ChatGPT beharrte in der ersten Zeit auf einer Beschreibung des Lietzensee mit einer Insel. „Wie das?“ — Wer sich als Spaziergänger entlang der Ufer bewegt, wird einen Gang unter der Kantstraße finden, indem auch ein Wasserlauf beide Hälften des Lietzensees miteinander verbindet. Auf der Ebene des Wasserspiegels ist also eine Halbinsel zu sehen!
ChatGPT hat offenbar daraus eine „Insel“ im Lietzensee herausmodelliert.

Der Lokaljournalist kann das sofort korrigieren, weil er Ortskenntnis hat. Ein frisch zugereister Journalist kann diese Geo-Information nicht sofort erkennen und richtig stellen.

Es braucht also einen klaren Kopf, um KI-Systeme abzufragen und mit Abfragen und Dialogabfragen zu „beauftragen.“ — Das „Prompten“ ist aber auf Dauer zu mühsam und aufwändig. Es lohnt sich aber, wenn man Standard-Prompts programmieren und alltäglich nutzen kann! Und genau diese Entwicklung ist mit täglich hunderten neuen Tipps und Videos im Gange! — Es wird eine ganz große Medienrevolution auslösen! — Berlin ist nun plötzlich ganz vorn in der SmartCity-Thematik mit dabei, weil nun Inklusion, Offene Systeme, Offenes Publizieren und Offenes Prompten für alle Bürgerinnen und Bürger und alle Gäste und zuwandernde Menschen möglich werden! – Berlin wird endlich smart, intelligent und sozial!

„Die Star-Trek_Roadmap funzt schon in Berlin!“ – das wird unser nächster Werbespruch!

herzlich Michael Springer
CIO (Citizenship Inspiration Officer)


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