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Waßmannsdorfer Chaussee: Elf Plantanen werden gefällt

Baumfällung: Stammabschnitte

Von Michael Springer

Das Bezirksamt Neukölln informiert aktuell über geplante Baumfällungen in der Waßmannsdorfer Chaussee. Elf Platanen sind stark von Dürre und Schwächeparasiten geschädigt. Die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben, die Bäume sind nicht mehr standsicher.

Das Bezirksamt Neukölln möchte den Anwohner*innen und allen Interessierten die Entscheidung erläutern und die Möglichkeit geben, sie an Ort und Stelle nachzuvollziehen. Bezirksstadtrat Jochen Biedermann und Mitarbeiter*innen aus dem Straßen- und Grünflächenamt als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung.

Freitag, 02. Dezember 2022 | 15:00 Uhr
Ortstermin zu geplanten Baumfällungen
Waßmannsdorfer Chaussee Ecke Seeadlerweg

Für die Waßmannsdorfer Chaussee mit ihrem Allee-Charakter sind diese Baumfällungen ein schwerer Eingriff. Jeder einzelnen Entscheidung ging daher eine sorgfältige Prüfung der zuständigen Expert*innen voraus. In diesem Fall wird die Schwächung hauptsächlich durch einen Pilzbefall bzw. Fäulnis sowohl im Bereich der Stämme als auch im Bereich der Kronen verursacht.

Kommentar:
Die Berliner Grünpolitik zum Bereich Straßenbäume ist völlig unzulänglich konzipiert. Noch immer wird von „Trockenheit und Trockenschäden“ geredet, wo doch langanhaltende Dürre-Zeiten zu einem für Bäume bedrohlichen Wassermangel führen.

Bedrohlich deshalb, weil mitten in der sommerlichen Vegetationsperiode mit der höchsten biologischen Aktivität das pflanzenverfügbare Wasser im Boden wochenlang zur Neige geht. Die Bäume können sich dann nicht mehr gegen Pflanzenschädlinge und Pilze wehren, und werden quasi bei lebendigen Grün „angefressen,“ geschwächt und zersetzt.
Zudem erreichen Bäume im Hochsommer oft auch den sogenannten „permanenten Welkepunkt“, bei dem die interne Regulation des Wasserhaushalts zwischen Blatt (Verdunstung) und Wurzel zusammenbricht. Bäume sterben dann binnen Stunden ab.

Das Pflanzenschutzamt Berlin, mit Sitz in der Mohriner Allee in Britz, gibt auch Bewässerungsempfehlungen für Stadtbäume ab, und zeigt die „Bodenfeuchte“ in einem Modelldiagramm an, das den für Straßenbäume tödlichen roten Bereich zwischen dem 24.5. bis zum heutigen Datum aufzeigt. Das emphemistisch als „„Bodenfeuchteampel“ bezeichnete Diagramm sollte besser „Dürre-Ampel“ genannt werden.
Mit Hinweisen zum Wässern von Stadtbäumen versucht man die fachliche Verantwortung der Straßen- und Grünflächenämter auf den Bürger zu verlagern — wo doch längst eine stadtweite, systematische Bewässerungskampagne gefordert ist.
Geld und Arbeitskräfte sind übrigens genug da! — Denn private und öffentliche Eigentümer geben hohe Summen für die Schnee- und Glättebeseitigung aus, die besser im Sommer für Bewässerungszwecke einzusetzen sind.

Wer sich das grünpolitische Versagen der Berliner „Dürre-Ampel-Koaltion“ beim Schutz der Stadtbäume und in der Klimapolitik vor Augen führen möchte, muss nur das Diagramm der „Dürre-Ampel“ anschauen!

Die Gemeinwohlbilanz zum Thema Straßenbäume verzeichnet ein schwindendes Baumkronenvolumen in ganz Berlin! — Es ist ein eklatantes klimapolitisches Versagen der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz beim Hitzeschutz und Klimaschutz!


Einfach.SmartCity.Machen: Berlin! Der Dürremonitor Deutschland des HELMHOLZ Zentrum für Umweltforschung: www.ufz.de/duerremonitor ist übrigens in den Neukölln-Nachrichten dauerhaft
verlinkt! — Seit 1952 gibt der Dürremonitor wichtige Hinweise für Landwirte und Grünflächenämter.

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