Das Symposium „Renewable Gases for Road Transport: Fit for 55“ der Natural & Bio Gas Vehicle Association (NGVA Europe) am 28.Oktober 2021 stellte den Beitrag der Gaswirtschaft für die Erreichung der Klimaneutralität im Schwerlastverkehr heraus.
Die NGVA setzt sich europaweit für die Nutzung von Erdgas und erneuerbaren Gas als Kraftstoff ein.
Eingeladen zu dem Symposium waren Wissenschaftler, Vertreter der europäischen Institutionen und der Industrie.
Die Akteure diskutierten über die notwendigen Maßnahmen, um die ambitionierten Klimaziele Europas bis 2030 im Bereich des Schwerlastverkehrs auf den Straßen erreichen zu können.
Elektromobilität – keine ausreichende Alternative für den Schwerlastverkehr
Alle waren sich einig, dass Klimaneutralität im Schwerlastverkehr durch die ausschließliche Fokussierung auf die Elektromobilität nicht zielführend ist.
Im Straßengüterverkehr sind batteriebetriebene Fahrzeuge heute keine Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen.
Herausforderung im Schwerlastverkehr: 55 Prozent CO2-Minderung bis 2030
Im Bereich Schwerlastverkehr gibt es besonderen Handlungsbedarf: in diesem Sektor fällt ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen im Straßenverkehr an. — Doch seit 1990 wurden in dem Bereich keine CO2-Einsparungen erreicht.
Die Herausforderung der kommenden Jahre: bis zum Jahr 2030 sollen 55 Prozent CO2 eingespart werden — bei gleichzeitig wachsendem Straßengüterverkehr. „Um die Ziele des europäischen Green Deals zu erreichen, müssen alle verfügbaren Technologien genutzt werden“, erläuterte Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas e.V. und Präsident der NGVA Europe. „Bis 2030 werden gasbetriebene Fahrzeuge die einzige marktreife Technologie sein, die eine deutliche CO2-Reduktion im Schwerlastverkehr verspricht. Speditionen haben das bereits erkannt. Die starke Nachfrage von LNG-Lkw führte seit 2019 zu einem extrem starken Wachstum des LNG-Absatzes.“
Gaswirtschaft steuert in Richtung Klimaneutralität und klimaneutrale Gase
Zukunft Gas e.V. ist die neue Brancheninitiative der deutschen Gaswirtschaft, früher „Zukunft Erdgas“. Mit der Umbenennung der Initiative im Frühjahr 2021, wurde der Weg in die Dekarbonisierung mit klimaneutralen Gasen wie Biogas, synthetisches Methan und Wasserstoff geebnet. Seitdem gewinnt die Brancheninitiative weiter an Bedeutung: neben Shell Deutschland, dem Ferngasleitungsbetreiber Ontras, dem Tankstellenbetreiber Q1 und den Stadtwerken Langen sind weitere neue Mitglieder gewonnen worden.
Flüssiggas und Bio-Flüssiggas: wachsender Absatz im LKW-Verkehr
Von 2019 auf 2020 hat sich der LNG-Absatz verdreifacht, bis September dieses Jahres wurde bereits die doppelte Absatzmenge wie 2020 erreicht. Somit verspricht der Einsatz von LNG-Lkws schnelle CO2-Reduktionen. Besonders attraktiv wird die Technologie durch Bio-LNG, damit fahren Lkw nahezu klimaneutral.
„Die aktuellen Regelungen ignorieren das Klimaschutzpotenzial von Erdgas und Biomethan für den Schwerlastverkehr. Die Emissionen werden lediglich am Auspuff gemessen, es wird also der Tank-to-Wheel-Ansatz angewendet. Ehrlicher zeigt der Well-to-Wheel-Ansatz die tatsächlichen Auswirkungen aller Antriebe auf den Klimaschutz. Eine unabhängige Bewertung der Technologien ist für den Schwerlastverkehr besonders wichtig, um die ambitionierten deutschen und europäischen Klimaschutzziele zu erreichen“, so Kehler.
Weitere Informationen:
Einfach.SmartCity.Machen: Berlin! — In der Reihe „Sunday for Future“ werden bedeutende Weichenstellungen und radikale Innovationen auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft vorgestellt. Die Reihe zeigt auf: Unternehmen und Brancheninitiativen haben verstanden und machen sich selbstständig auf neue und nachhaltige Wege — die gute Arbeit fürqualifizierte Fachkräfte und große Exportchancen bieten. Zum Beispiel www.shell.de/karriere.html
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