Das Bezirksamt Neukölln will mehrere Straßenabschnitte im Bezirk zu
temporären Spielstraßen erklären. Zunächst sechs Straßen sollen ab
Pfingsten an Sonn- und Feiertagen zwischen 13 und 19 Uhr als temporäre
Spielstraßen gesperrt werden. Für das Pilotprojekt wird die
Unterstützung von Anwohner*innen zur Betreuung der Spielstraßen
benötigt. Das Projekt soll vorerst bis zum Herbst laufen.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel sagte dazu:
„In Corona-Zeiten benötigen Kinder und Jugendliche mehr Platz, auch um überfüllte Spielplätze zu vermeiden. Wir wollen deshalb vor allem in dicht bebauten Bereichen mehr Aufenthaltsqualität schaffen und einen konkreten Beitrag zum Infektionsschutz leisten. Außerdem wollen wir natürlich Erfahrungswerte sammeln und mit den Anwohnenden überlegen, ob manche der Spielstraßen dauerhaft eingerichtet werden können. Unser Pilotprojekt funktioniert nur mit einer engagierten Anwohnerschaft – und ist so auch ein Beitrag für solidarische Nachbarschaften.“
Sechs Straßenabschnitte in sechs Kiezen
Zunächst sollen in sechs Abschnitten temporäre Spielstraßen
eingerichtet werden, in denen künftig an Sonn- und Feiertagen ein
absolutes Halteverbot und Durchfahrtverbot besteht.
Dabei handelt es sich um folgende Bereiche:
- Selkestraße zwischen Schierker Str., Nogatstraße und Schierker Platz (Körnerkiez)
- Nansenstr. am Reuterplatz (Reuterkiez)
- Schnalle zwischen dem Karl-Marx-Platz und dem Richardplatz
(Richardkiez/Rixdorf) - Hobrechtstraße zwischen Sanderstr. und Pflügerstr. (Reuterkiez)
- Buschrosenplatz (Britz)
- Hüsung (Britz)
Pro Straßenabschnitt werden nun mindestens sechs Anwohnende gesucht,
die ehrenamtlich die Spielstraßen betreuen wollen. Interessierte können
sich auf https://mein.berlin.de/projects/temporare-spielstrassen-in-neukolln/
für die Betreuung eines Straßenabschnitts registrieren und schließen
dann mit dem Bezirksamt einen Vertrag ab. Die Registrierung ist ab heute
bis zum 24. Mai möglich. Auf der Seite werden auch weitergehende
Informationen zu den Aufgaben der freiwilligen Unterstützer*innen
erläutert.
Das Straßen- und Grünflächenamt bereitet derzeit die Anordnung in den
sechs Straßenabschnitten vor und wird innerhalb der nächsten zwei Wochen Beschilderungen aufbauen.
Spielstraßen – inzwischen eine Bewegung in Berlin
Das Thema Spielstraßen bewegt in Berlin eine ganze Reihe von Initiativen, die sich im Bündnis Temporäre Spielstraßen zusammen geschlossen haben.
Mit dabei sind ADFC e.V., BUND und der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD). Daneben engagieren sich der Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS) und das Deutsche Kinderhilfswerk.