Mittwoch, 24. April 2024
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Schließung des Philipp-Morris-Werks in Neukölln

Philipp Morris schließt Werk in Neukölln

Die für viele überraschende Schließung des Neuköllner Werkes von Philipp Morris ist ein harter Schlag für den Neuköllner Industriestandort. 950 Arbeitsplätze fallen praktisch weg, und im Bezirk muss nun dringend nach Alternativen gesucht werden.

Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln äußerte sich mit großer Betroffenheit:

„Die Schließung des Werkes ist ein harter Schlag für den Standort Neukölln, aber vor allem eine Hiobsbotschaft für die 950
Beschäftigten, die zum Jahresende entlassen werden sollen. Der Konzern produziert seit 1972 erfolgreich in Neukölln. Deshalb ist diese Ankündigung so schwer nachvollziehbar.““

Natürlich hat Bürgermeister Hikel sofort das Gespräch gesucht:

„Ich habe heute persönlich mit dem Berliner Verantwortlichen des Konzerns gesprochen und dringend darum gebeten, die Schließungspläne noch einmal zu überdenken, zumindest aber in dieser Form abzufedern. Absolut notwendig ist, dass mit Betriebsrat und Gewerkschaft ein Sozialplan für die Beschäftigten erarbeitet wird.“

Vor allem für das größte Berliner Jobcenter wird die geplante Werksschließung zur Herausforderung. Hikel sagte dazu:

„Deshalb habe ich auch bereits die Agentur für Arbeit gebeten, sich sofort um die Beschäftigtenstruktur zu kümmern und alle Vorbereitungen zu veranlassen. Es wird in den kommenden Monaten darum gehen, für 950 Menschen neue Jobs zu finden, damit sie und ihre Familien keine Existenzangst haben müssen. Die Auszubildenden müssen in anderen Betrieben ihre Ausbildung fortsetzen können. Das alles setzt viel Vorbereitung voraus und wird in jedem Fall ein Kraftakt werden.“

Gute Lage der Berliner Wirtschaft und Fachkräftemangel in vielen Bereichen

Die allgemeine Wirtschaftslage in Berlin ist noch immer gut. Vor allem in den Bezirken Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg sind vergleichbare Arbeitsplätze in der Industrieproduktion zu finden. Einige Unternehmen suchen auch gezielt nach Fachkräften.

Bürgermeister Hikel schaut deshalb zugleich auch auf den Neuköllner Wirtschaftsstandort, und schaut nach vorn:

„Für Neukölln entsteht gleichzeitig die Chance, die nicht mehr benötigten Flächen zu entwickeln und so neue Arbeitsplätze zu
schaffen. Dazu werden wir mit den Eigentümern Gespräche aufnehmen.“