Donnerstag, 28. März 2024
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So wirkt sich der Mietendeckel nun aus

Skyline von Berlin

Die neue Studie „Mietendeckel & Co.“ untersucht die wirtschaftlichen Auswirkungen von Mietregulierungen auf dem Immobilienmarkt. Initiator der Studie ist die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland, sie befasst sich insbesondere mit der Situation in Berlin.

Die Studie belegt, dass der Mietendeckel das Berliner Mietniveau generell abgesenkt hat. Jedoch profitieren von den Mietabsenkungen vorrangig überdurchschnittliche Einkommensschichten und bessere Wohnlagen.

Gleichzeitig reduzierte sich die Zahl der zur Vermietung angebotenen Wohnungen um fast 60 Prozent. Wohnungssuchende sehen sich nun einem noch höheren Wettbewerb als bisher ausgesetzt. Mit durchschnittlich 140 InteressentInnen pro Inserat lag Berlin im Jahr 2020 deutlich über den anderen deutschen Großstädten. Auf Platz 2 folgte Köln mit 63 InteressentInnen.
Insbesondere Zuziehende und Familien mit wachsendem Wohnraumbedarf sind von dieser negativen Entwicklung betroffen.

Dr. Harald Heim, Partner bei PwC Deutschland, sagte: „Der Mietendeckel hat das sinnvolle sozialpolitische Ziel – bezahlbare Mieten vor allem für Einkommensschwächere – im Ergebnis verfehlt.“

Das Preisniveau für Wohnimmobilien liegt mit 15-30% über dem demografisch und wirtschaftlich gerechtfertigten Niveau. Durch den Mietendeckel wird diese Entwicklung zusätzlich verstärkt. Der Ankauf und die Vermietung von Wohnimmobilien ist deshalb kaum noch tragbar und hat negative Nettoanfangsrenditen zur Folge. Der einzige wirtschaftliche Ausweg ist dann nur noch der Immobilienverkauf zum Beispiel als Eigentumswohnung.

Benjamin Schrödl, Bereichsleiter M&A Real Estate in Berlin und Director bei PwC Deutschland, kommentiert: „Die vielversprechendste Lösung für angespannte Wohnungsmärkte ist und bleibt der Neubau (Angebotsausweitung), der aber oft durch komplizierte Genehmigungsverfahren erschwert und verkompliziert wird.“

Die Vereinfachung der Genehmigungsverfahren wäre ein dringendes politisches Handlungsfeld. Es bietet eine sehr gute Alternative zu marktregulierenden Eingriffen bei Wohnimmobilien. Neubau könnte den Druck auf den Mietmarkt deutlich entspannen. Die Hauptstadt Berlin würde davon profitieren, da sie auf internationalen Zuzug angewiesen ist. Eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt würde ihr kreatives Wachstum positiv beeinflussen.


Weitere Informationen:

www.pwc.de

PwC-Studie 2021 (PDF-Download):
Der Mietendeckel und die Regulierung des Immobilienmarktes


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