Rund 900 Baumschulen zählen auch zur Landwirtschaftsbranche, und sind von den Agrarbeschlüssen der Ampelkoalition mit betroffen. Die berufständische Vereinigung Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. hat sich mit den Regierungsbeschlüssen auseinander gesetzt und eine Resolution verfasst.
Die Baumschulen sind praktisch dreifach betroffen:
- sie sollen ebenfalls den Pflanzenbau extensivieren, weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen,
- dazu kommt die Rücknahme der Agrardiesel-Rückerstattung,
- und letztlich leiden sie zusätzlich direkt selbst als Transporteure unter der Mauterhöhung.
Klimapolitsch und umweltpolitisch sind Baumschulen aber wichtige Glieder in einer nachhaltigen Klimaschutzpolitik, denn sie setzen die langlebigsten CO2-bindenden Produkte in die Welt: zum Beispiel Alleebäume, Stadtbäume und Waldbäume und langlebige Gehölze.
Im Zuge des Green Deal wurde schlicht vergessen, den Nutzen und die Wohlfahrtswirkungen dieser Branche mit einem Gutschrift- und Anreizsystem zu stärken. Eine Verteuerung von Baum- und Gehölzpflanzungen träfe auch die Städte und Kommunen, die wegen des Klimawandels ihre grüne Infrastruktur massiv ausbauen müssen.
Es ist ein strategisches Versäumnis der Klimaschutzpolitik. Während weltweit ein Milliardengeschäft mit CO2-Gutschriften in Regenwäldern in Gang gesetzt wurde, sind die inländischen Baumschulen quasi unbeachtet und außen vor.
So ist es kein Wunder, wenn auch diese Branche eine falsche Politik beklagt. Mehr dazu in der Berlin-Mitte Zeitung:
Agrardieselrückerstattung: Bund deutscher Baumschulen protestiert auch in Berlin