Dienstag, 03. Dezember 2024
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AOK Nordost erhöht Zusatzbeitrag um 0,8 Prozent

AOK-Nordost Hauptverwaltung Berlin

Die AOK Nordost wird zum 1. Januar ihren kassenindividuellen Zusatzbeitrag um 0,8 Prozentpunkte anheben. Das beschloss der Verwaltungsrat auf seiner Sitzung am gestrigen Mittwoch. Der Beitragssatz der AOK Nordost für das Jahr 2024 – gemeinsam von Mitgliedern und Arbeitgebern aufzubringen – setzt sich somit zusammen aus dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent und einem kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz von 2,7 Prozent.

Gesundheitspolitik handelt nicht

Die Drei-Länder-Kasse steht in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vor besonderen regionalen Herausforderungen. Die historisch bedingte doppelte Versorgung in Berlin sorgt für hohe Ausgaben. In den Flächenländern Brandenburg und MV sorgt ein hoher Anteil an Erwerbsminderungsrentnern, Bürgergeld-Beziehenden und Pflegebedürftigen für hohe Ausgaben.

„Hohe Ausgaben für die Gesundheitsversorgung, Entnahme von Finanzreserven und die fehlende Verlässlichkeit der Politik zwingen uns zu diesem Schritt“, sagte Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost. „Rund 187 Millionen Euro an Finanzreserven, die Gelder unserer Mitglieder, hat uns der Gesetzgeber seit 2021 entzogen. Der versprochene Ausgleich für die Versorgung von Bürgergeld-Beziehenden ist ausgeblieben. Allein dadurch fehlen uns in diesem Jahr über 58 Millionen Euro. Die Einnahmen stagnieren, während die Ausgaben weiter explodieren. Als regionale Krankenkasse mit einer besonderen Versichertenstruktur stellt uns das schon seit Jahren vor große Herausforderungen. Immer wieder haben wir darauf hingewiesen, dass diese strukturellen Defizite nicht Jahr für Jahr durch Beitragserhöhung auf Mitglieder und Arbeitgeber abgewälzt werden können. Doch die Politik handelt einfach nicht.“

Der AOK Nordost stehen für das Jahr 2024 im Haushaltsplan 11,63 Milliarden Euro zur Verfügung. Aufgeschlüsselt beträgt das Haushaltsvolumen 8,84 Milliarden Euro in der Krankenversicherung (2023: 8,42 Milliarden Euro) und 2,79 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung (2023: 2,70 Milliarden Euro). Das entspricht einer finanziellen Steigerung von fast fünf Prozent gegenüber dem Haushaltsplan 2023.